Trächtigkeitskalender Selina I-Team

  Zu Beginn der Läufigkeit, wenn die Hündin sichtbar blutet, sind keine befruchtungsfähjgen Eizellen vorhanden. Das dauert bis zum ca. 8. oder bei manchen Hündinnen bis zum 15. Tag - mit riesigen individuellen Unterschieden. Man geht davon aus, dass die meisten Hündinnen zwischen dem 10. und 14. Läufigkeitstag mit Erfolg gedeckt werden können. Erfahrene Züchter decken in der Regel während 2-3 Tagen (oder 48 Stunden nach dem 1. Deckakt nachdecken), um mehr Chancen auf erfolgreiche Befruchtung zu haben. Wer sicher gehen will, dass die Hündin reife Folikel hat, muss ab ca. 8. Tag beim Tierarzt durch Abstrich und Blutabahme abklären lassen, ob es schon so weit ist. Die Hündin hat ihre fruchtbarste Periode etwa 3 bis 4 Tage nach der Ovulation.
1. Woche
DI 17.10.17 -
MO 23.10.17
Ist die Hündin nun gedeckt worden, so tut sich in der nächsten Zeit äusserlich erst mal gar nichts. Die Hündin wird wie immer sein, sie wird fressen, spazieren gehen, spielen, schlafen. Innerlich tut sich aber schon einen ganze Menge.

1. Tag
DI 17.10.17

 

Clarence hat Selina am 16. Läufigkeitstag gedeckt.
Die Spermien wandern durch den Muttermund und die Uterushöhle aufwärts. Ihre volle Befruchtungsfähigkeit erlangen die Spermien erst während der 5 bis 8 Stunden dauernden Wanderung durch den Uterus.

2. - 3. Tag Clarence hat Selina auch am 17. Läufigkeitstag gedeckt.
Das Sperma erreicht die Eileiter, in denen sich die Eizellen befinden. Die Samenzellen gesunder Rüden können im Durchschnitt vier Tage im Genitaltrakt der Hündin überleben, bis die Eizellen befruchtungsfähig sind. Bei den meisten weiblichen Tieren (z.B. Katze oder Kuh) können die Eizellen unmittelbar nach der Ovulation befruchtet werden. Bei der Hündin sind die durch den Eisprung freigesetzten Ovozyten noch sehr unreif und müssen über einen Zeitraum von etwa zwei Tagen reifen, bevor sie sich mit einer Samenzelle vereinigen können. Diese Reifung findet in den Eileitern statt. Die Befruchtung findet erst statt, sobald die Eizellen reif sind .
Mit Hilfe von Enzymen wird die Hülle der Eizelle gelockert, so dass die Spermien durchdringen können. Hierfür ist je Eizelle die Enzymaktivität von mindestens 100'000 Spermien nötig. Aber nur 1 Spermium durchdringt die Hülle und befruchtet die Eizelle.
Beide, Samen- und Eizelle, enthalten den jeweiligen Erbteil Chromosomensatz) von Mutter und Vater, diese verschmelzen miteinander und bilden einen neuen Zellkern. Die so genannte Zygote entsteht.
3.-4. Tag

Bereits wenige Stunden nachdem sich die Kerne von Ei- und Samenzelle im mittleren Eileiterabschnitt zur Zygote vereinigt haben, beginnen die ersten Zellteilungen, die Furchungsteilungen. Wenn sich die Zygote zum ersten Mal teilt, sprechen wir nun von der Keimblase oder auch Plastozyste.

4. - 6. Tag Die Keimblasen teilen sich nun täglich: Zweizell-Stadium, Vierzell-Stadium usw. = frühembryonale Teilungsstadien. Die ersten Teilungsstadien sind einen zehntel Millimeter gross.
2. Woche
DI 24.10.17 -
MO 30.10.17

Bereits in der 2. Trächtigkeitswoche sind Hirnströme registrierbar. In den ersten 20 Tagen bewegen sich die befruchteten Eier noch frei in Eileiter und Uterus. Hier sind sie auch gut geschützt und sicher. Die sich teilenden Keimblasen wandern von der Eileiter in etwa 8 Tagen durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutterhörner (die Hündin hat 2), dort nisten sich die Embryos, die nun etwa 1 cm gross sind, an die Wände der Gebärmutterhörner ein.
Erste Anzeichen für eine Trächtigkeit könnte das vermehrte Schlafbedürfnis der Hündin sein.

8. - 9. Tag
DI 24.10.17 - MI 25.10.17
Aus den Eizellen entstehen durch Hohlraumbildung die Blastozysten (Keimblase).
Bei der Hündin geht die Läufigkeit normal zu Ende.
12. - 14. Tag
SA 28.10.17 -
MO 30.10.17
Die Embryos erreichen die Gebärmutter.
3. Woche
DI 31.10.17 -
MO 6.11.17

Manchen Hündinnen ist um diese Zeit aufgrund der hormonellen Umstellung oder Spannungen in der Gebärmutter schlecht und sie fressen nicht. In der Regel ist diese Fressunlust nur von kurzer Dauer, sie kann ½ Tag bis zu drei Tagen betragen. In der Regel pegelt sich ihr Fressverhalten danach wieder ein. Viele Hündinnen sind jetzt besonders anhänglich.

17. - 18. Tag
DO 2.11.17 -
FR 3.11.17
Die Embryos verteilen sich gleichmässig in den beiden Gebärmutterhörnern.
18. - 19. Tag
FR 3.11.17 -
SA 4.11.17

Der Vorgang des Wandern und Einnistens ist ca. am 18. Tag abgeschlossen und das Embryonalwachstum, das eigentliche Stadium der Trächtigkeit, kann beginnen.

4. Woche
DI 7.11.17 -
MO 13.11.17

Bis zum 35. Tag sind Embryos äusserst empfindlich gegen äussere Einwirkungen, d.h. Infektionen des Muttertieres, Medikamente, Impfungen mit Lebendimpfstoff, Röntgenstrahlen, Vergiftungen, Vitaminmangel und –überversorgung, Umweltschadstoffe (z.B. Düngemittel in Pfützen), Überhitzung (z.B. im Auto) oder auch Stress oder Unfall. Diese sind unter anderem verantwortlich für Fehlbildungen oder Abnormalitäten der Organe. Sind die Schädigungen sehr gross, werden die Embryos absterben und bis zum 28. Tag von der Hündin absorbiert werden, so dass der Besitzer es gar nicht mitbekommt.
Mittels Ultraschall kann mit sehr guten Geräten ab dem 17. Tag nach der Ovulation die Trächtigkeit nachgewiesen werden. Optimal ist der 25. Tag nach dem Eispung. Wenn dieser Termin nicht bekannt ist, der 25.-30. Tag nach der letzten Belegung meist gut geeignet. Allfällige Risiken mit dem Tierarzt besprechen!
Anstrengende Aktivitäten sind jetzt zu vermeiden. Aber auch Stress ist nicht zu unterschätzen. Ist die Mutterhündin massivem, nicht zu bewältigenden Stress ausgesetzt, macht es für sie keinen Sinn, Welpen in die Welt zu setzen. Das heisst die Welpen werden resorbiert oder es kommt zur Fehlgeburt. Nicht so massiver, aber ständig vorhandener Stress hat aber ebenfalls Einfluss auf die ungeborenen Welpen. Stress löst bei dem Muttertier ständige Produktion bestimmter Hormone aus, die den Welpen über das Blut die Botschaft vermitteln sich auf eine belastungsreiche Umwelt einzustellen. Stress kann bei der Hündin, z.B. ausgelöst werden, durch Angst, Teilnahme an Wettkämpfen, Ausstellungen, auch Trennungsängste, fremde Umgebung u. v. m. Das Wohlergehen der Mutterhündin hat also höchste Priorität, was nicht heisst, dass der Hund in Watte gepackt werden soll, es muss nur verhindert werden, dass der Hund extremen negativem Stress ausgesetzt ist.
Bei einigen werdenden Müttern steigt das Trinkbedürfnis.

21. - 28. Tag
MO 6.11.17 -
MO 13.11.17
Die Augen und die Nervenstränge im Rückenmark werden gebildet. Die Organbildung beginnt. In dem derzeitigen Zustand sind die Embryos sehr stark defektgefährdet (siehe oben).
Ab dem 21. Tag sondern viele Hündinnen zähflüssigen, klaren Schleim ab. Das ist das eindeutigste Zeichen, dass der Deckakt geklappt hat. Die Entwicklung der Zitzen beginnt.
26. - 30. Tag
SA 11.11.17 -.
MI 15.11.17
Dies ist der beste Zeitpunkt, um die Trächtigkeit anhand des Herzschlags zu diagnostizieren. Zu diesem Zeitpunkt sind die Fruchtanlagen so groß, dass sie i.d.R. gut sichtbar sind, aber noch so klein, daß die Anzahl der Fruchtanlagen bestimmbar ist. Die Embryos sind etwa haselnussgross.
Um den 25. bis 30. Tag nach der Ovulation kommt es bei den meisten Hündinnen zu einer stärkeren Durchblutung der Brustwarzenhöfe.
5. Woche
DI 14.11.17 -
SA 20.11.17

Wenn in der 4. - 5. Trächtigkeitswoche die Gliedmassenentwicklung abgeschlossen ist, spricht man vom Fötus. Während der zweiten Hälfte der Trächtigkeit bildet sich das Immunsystem aus, das jedoch zum Zeitpunkt der Geburt noch nicht voll funktionsfähig ist. Der Welpe übernimmt mütterliche IgG-Antikörper, die in den ersten Monaten nach der Geburt vor vielen Krankheitserregern schützen.
Die Hündin hört auf, die Beine anzuziehen, weil das Gewicht ansteigt und die Welpen sich drehen. Das Anschwellen der weiblichen Scham wird merkbarer. Die Herzschlag ist aufgrund der ansteigenden Flüssigkeit in der Gebärmutter nicht mehr länger als Diagnosemethode nutzbar. Eine durch das Wachstum der Föten bedingte Umfangsvermehrung des Bauches der Mutterhündin wird langsam sichtbar.
Etwa ab der fünften Trächtigkeitswoche verändert sich die anfängliche Situation: Die Hündin beginnt nun enorme körperliche Leistungen zu erbringen. Diese liegen nicht nur in der zunehmenden Speicherung von Fett (für die spätere Milchbildung notwendig), dem Heranreifen von Milchdrüsen, dem Wachstum der Gebärmutter sondern auch in einer zunehmenden Bereitstellung von Nährstoffen für ihre Nachkommen. Nachdem diese bis jetzt erst 10 Prozent ihres Geburtsgewichtes erreicht haben beginnen sie nun kräftig zu wachsen.

29. Tag
DI 14.11.17
Zehen, Barthaare und Krallen beginnen sich zu entwickeln.
30. Tag
MI 15.11.17
Alle wichtigen Organsysteme sind angelegt. Die Embryonalentwicklung ist abgeschlossen, die endgültige Körperform des Hundewelpen in ihren Grundzügen ist erkennbar, so wie die Gliedmassenanlage in Form der Handplatte, die beginnende Ausbildung der Tasthaare an den Lippen und die Anlage der Augenbrauen. Die Zitzenpaare sind bereits gut erkennbar.
35. Tag
MO 20.11.17
Die Ausbildung der Organe ist abgeschlossen, was nun folgt sind Ausreifungs- und Wachstumsvorgänge.
Die Augenlider sind jetzt ausgebildet, die Ohrmuscheln bedecken den Gehörgang und die Finger sind distal separiert. Die Föten sehen nun aus wie Hunde. Kopf und Rumpf sind unterscheidbar. Das Geschlecht ist bestimmbar. Die Fellfarbe beginnt sich zu entwickeln.
Die Zitzen der Hündin werden dunkler und schwellen an.
6. Woche
DI 21.11.17 -
MO 27.11.17
Ab dieser Zeit ist bei der Hündin eine Vergrösserung des Bauchumfangs festzustellen (abhängig von der Grösse des Wurfes).
   
7. Woche
DI 28.11.17 -
MO 4.12.17
In den letzten zwanzig Tagen kommt es zu einem sehr schnellen Wachstum der Föten
In der 7. Trächtigkeitswoche beginnt das Skelett zu verkalken. Per Röntgenaufnahme lassen sich Anzahl und Grösse der Hündchen bestimmen. Die Hündin sollte aber nur dann geröntgt werden, wenn Schwangerschaftsprobleme auftauchen oder zu diesem Zeitpunkt noch immer unsicher ist, ob sie tatsächlich Welpen bekommt. (z.B. Verdacht auf Einfrüchtigkeit). Ansonsten stellt das Röntgen eine unnötige Belastung dar!
Die Hündin sollte jetzt nicht mehr mit anderen Hunden rauhe Spiele spielen oder springen.
45. Tag
DO 30.11.17
Die Knochen verstärken sich. Die Welpen können nun leicht unter der Bauchdecke ertastet jedoch noch schlecht gezählt werden. Mittels Röntgen könnte abe dem 45. Trächtigkeitstag die Anzahl der im Abdomen befindlichen Feten gezählt werden. (Ich habe noch nie eine Hündin geröngt und werde es auch in Zukunft höchstens bei Befürchtung auf einen sehr kleinen Wurf resp. einem einzigen Welpen tun.)
Die Haare am Bauch der Hündin fallen aus und das Gesäuge wird grösser.

8. Woche
DI 5.12
.17 -
MO 11.12.17

Die Hündin hat weniger Hunger, was durch den Platzmangel im Bauch verursacht wird.
Die Hündin verbringt sehr viel mehr Zeit mit der eigenen Körperpflege. Die Zitzen schwellen weiter an. Die Hündin wird unruhiger und sucht einen geeigneten Platz fürs Werfen.
50. Tag
DI 5.12.17
Die Föten sind um den 50. Tag etwa neun Zentimeter lang bei einer 10 kg Hündin.
Die Bewegung der Welpen im Mutterleib ist leicht erkennbar, wenn man die flache Hand vorsichtig auf den Bauch der Hündin legt. Sie muss dazu völlig entspannt sein.
9. Woche
DI 12.12.17 -
MO 18.12.17

Wann geht es los? Die letzten Tage sind voller Anspannung, es gibt einige Symptome, die die Geburt ankündigen. Jedoch hat jede Hündin hat zu Beginn der Geburt ein anderes Verhalten (siehe unten).
Die Geburt wird nicht von der Hündin, sondern von den Föten ausgelöst. In den letzten Tagen wird der Platz immer geringer und die Föten unterliegen einem grösseren Stress, dadurch werden Herz und Kreislauf stimuliert. Kleinere Würfe haben häufig eine etwas längere Tragezeit als grössere Würfe.
Hundewelpen werden als „Nesthocker“ geboren, die Ausdifferenzierung einzelner Organe wie z.B. der Lunge ist bei der Geburt noch nicht beendet, die Augenlider und Gehörgänge sind geschlossen.

57. Tag
DI 12.12.17
Der Countdown läuft! Nun lasse ich die Hündin nicht mehr alleine, denn ab dem 58. Tag (also ab morgen) können lebensfähige Welpen geboren werden.
58.-60. Tag Möglicherweise hat die Hündin keine Appetit mehr, wenn die Zeit der Niederkunft naht. Weiter Zeichen sind: Absinken der Temperatur (bis vier Tagen vor der Geburt kann die Körpertemperatur als Folge der Hormonumstellung absinken, die Ausschüttung des Progesteron wird verringert), Unruhe, Lagerbildung/'Nestbau'-Verhalten, Belecken, Hecheln, Scharren, Zittern...
62. Tag
SO 17.12.17
Dies wäre also laut Kalender der vorausberechnete Tag der Geburt!
Die normale Tragzeit beträgt 62 Tage, wobei es um einige Tage variieren kann. Die meisten Hündinnen werfen zwischen dem 61. und 63. Tag (nach der 1. Belegung), Schwankungen von 56 - 72 Tagen sind aber als normal anzusehen. Der Zeitraum zwischen Eisprung und Geburt beträgt 62 - 64 Tage und ist konstanter. Die grossen Schwankungen der klinischen Trächtigkeitsdauer beruhen auf den unterschiedlichen Zeitspannen zwischen Deckakt und Ovulation. So haben Hündinnen, die nach dem Eisprung belegt werden, eine verkürzte Trächtigkeit von 58-60 Tagen. Ist die Hündin vor der Ovulation belegt, verlängert sich die Trächtigkeitsphase auf 66-68 Tage. In unserem Fall also bei diesem Wurf wurde Selina ja deutlich nach dem Eisprung belegt, also wird sie kaum bis am 62. Tag warten. Aber lassen wir uns überraschen!!

 
Idee und Vorlage von www.welpen.de
mit eigenen Ergänzungen